1120 Wien

Stellungnahme Planentwurf 7238E, Ratschkybad in Meidling, 25.09.2014

Stellungnahme zum Entwurf Flächenwidmungs- und Bebauungsplan Nr.7238E, Kat.G. Meidling im Bezirk Meidling, 1120 Wien

Für das Gebiet zwischen Ratschkygasse, Singrienergasse, Pohlgasse und Ruckergasse

Der Verein Initiative Denkmalschutz gibt folgende Stellungnahme ab:

Im Plangebiet befinden sich folgende historische Objekte, die im Dehio-Handbuch, die Kunstdenkmäler Österreichs, angeführt werden: Das Ratschkybad (Ratschkygasse 26), das Sozialamt und SPÖ-Bezirksorganisation (erbaut 1890, Ruckergasse 40), die Schule der Stadt Wien in der Ruckergasse 44 (erb. 1901/02) und in der Singrienergasse 23 (erb. 1913/14).

Die Empfehlungen im Detail:

Das ehem. Städtische Volksbad ist seit 1993 denkmalgeschützt und wurde 1923/24 von Josef Bittner (mit Hubert Gessner und Adolf Stöckl; Ausführung Peter Brich) in späten Formen des Heimatstils erbaut und weist eine hohe Giebelfassade auf. Es wird vorgeschlagen die Baufluchtlinien dieses ehem. Tröpferlbades genau dem Bestand anzupassen (das ist derzeit im Planentwurf überhaupt nicht der Fall). Ebenso möge auch die gewidmete Höhe exakt dem Bestand angepasst werden (hier ist besonders für die giebelständige Fassade samt Dach eine besondere Widmung/Bestimmung nötig), um die Erhaltung dieses historischen Bades zu sichern.

1120  Wien Das Schulgebäude in der Ruckergasse 44 (Ecke Ratschkygasse 24), ein kubischer Baublock mit gestaffelten Seitenfronten, wurde 1901/1902 vom Wiener Stadtbauamt erbaut (1961 umgestaltet) und weist auch heute noch eine historistische, dekorative Fassadengliederung auf (u.a. Riesenpilaster, Attika). Auch hier möge der Bestand sowohl in der Höhenwidmung als auch in Bezug auf die Baufluchtlinien exakt dem Bestand angepasst werden (im Planentwurf wird auf den Bestand im Grundriss keinerlei Rücksicht genommen und auch insbesondere der von der Ruckergasse zurückgesetzte Baukörper ist viel zu hoch gewidmet).

1120  Wien Für die anderen genannten historischen Bauten (stark verändert) möge überprüft werden, ob auch hier im Sinne der Altstadterhaltung die Widmung dem Bestand angepasst (Höhenwidmung und Baufluchtlinien) und in Folge für das gesamte Plangebiet eine Schutzzone gewidmet werden soll.

Markus Landerer und Claus Süss
im Namen des Vorstandes
Verein Initiative Denkmalschutz

Fotos: Markus Landerer, Initiative Denkmalschutz

Quellen:
  • Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Wien X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk (Hrsg. Bundesdenkmalamt), Wien 1996, S. 152, S. 154, S. 157
  • Friedrich Achleitner, Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert, Band III/1, Wien: 1.-12. Bezirk, Salzburg und Wien 1990, S. 327
  • Architektenlexikon Wien 1770-1945, siehe: www.architektenlexikon.at

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